„Was lange währt, wird endlich gut“: Wehner Metalltechnik feiert Einweihung ihrer neuen Produktionsflächen
Das Familienunternehmen aus Uttrichshausen im Landkreis Fulda lud am 8. September geladene Gäste sowie die Öffentlichkeit zur Einweihungsfeier der zwei neuen Produktionshallen ein.
Wenn ein Familienunternehmen mit derzeit 56 Mitarbeitern zwei neue Produktionshallen auf einer Gesamtfläche von 3100 qm bauen lässt, dann ist dies sehr wohl ein Anlass zum Feiern. Zahlreiche geladene Gäste aus der Lokalpolitik sowie Kunden, Lieferanten und die Belegschaft waren am 8. September anwesend, um diesen Meilenstein der Firmenhistorie gebührend zu feiern. Zwei Tage später konnten sich alle Interessierten ein Bild vom imposanten Neubau und modernen Maschinenpark von Wehner Metalltechnik machen.
Weil die alten Produktionsgebäude vor fünf Jahren aus allen Nähten platzten, entschied sich Boris Wehner 2018, zwei neue Hallen zu errichten. Zwei Jahre zuvor, im Juli 2016, übernahm der heute 36-Jährige den Betrieb seiner Eltern, die 1971 beim Start in die Selbstständigkeit zunächst fünf freie Tankstellen betrieben hatten. Im Jahr 1995 entschieden sich die beiden, einen Metallbau zu betreiben.
Infolge der „Corona-Pandemie“ verzögerte sich der Startschuss für den Neubau bis ins Jahr 2021. Ende Februar 2023 waren die zwei neuen Hallen bezugsfertig. Die größere Halle ist 1800 qm groß, die zweite umfasst 1300 qm Fläche. Zugleich entstand eine Bürofläche mit 380 qm.
Fragt man den 36-jährigen Firmenchef nach den Vorteilen des Neubaus, zählt er folgende Merkmale auf: „Wir haben nun größere Kapazitäten, die zwei Hallen tragen zu einer effizienteren Arbeitsweise bei. Es gibt kurze Wege und wir haben eine gute Übersicht. Die Hallen sind hell, die Ergonomie durch Kräne ist gewährleistet, kein Mitarbeiter muss in Zukunft schwer heben“.
Bei seiner Rede ging Boris Wehner auf die organisatorischen und finanziellen Herausforderungen ein, die sich vor und während des Neubaus ergaben. Zunächst schien es, als würde es keine Genehmigung für den Neubau geben, doch schließlich gab es eine für alle Seiten praktikable Lösung „hoch oben auf dem Berg“ des Kalbacher Ortsteiles Uttrichshausen.
Als wären die Handicaps durch die „Corona-Zeit“ und die überbordende Bürokratie nicht groß genug, verteuerten sich auch in Folge des Ukraine-Kriegs die Materialpreise. „Es war eine sehr fordernde Zeit, die sich wohl keiner zurückwünscht“, sagte Boris Wehner. An die Adresse der Politik gerichtet, stellte er die Frage in den Raum: „Wo sind die streitbaren Charaktere in der Politik, die zunächst die Interessen Ihres Landes vertreten und der Wirtschaft den Raum für Innovationen und eine gute Entwicklung geben?“
Zeitgleich mit der Investition in den Neubau führte Wehner Metalltechnik ein neues ERP-System für die Warenwirtschaft ein. „Ein ERP-System in laufende Prozesse einzuführen, ist das dickste Brett, das ich jemals gebohrt habe“. Und weiter: „Ich bin glücklich, dass wir alles hinter uns gebracht haben“, schilderte Boris Wehner bei seiner Rede.
Landrat Bernd Woide und Bürgermeister Mark Bagus würdigen die Entwicklung des Familienbetriebs
Fuldas Landrat Bernd Woide äußerte bei seiner Laudatio: „Manchmal ist das, was man nicht sieht, wichtiger als das, was man sieht“. Damit meinte der Lokalpolitiker den Mut, ein Unternehmen aufzubauen und dies zu entwickeln – gerade im ländlichen Raum. Diesen Mut sowie Durchhaltevermögen zeige die Familie Wehner seit vielen Jahren, so Woide. Er wünschte dem Familienbetrieb alles Gute sowie volle Auftragsbücher in der Zukunft.
Hessens Landtagsabgeordneter Sebastian Müller lobte insbesondere die hohe Identifikation der Mitarbeiter mit dem Familienbetrieb und meinte: „Ihr unternehmerischer Mut wird sich auszahlen, davon bin ich überzeugt. Bleiben Sie so flexibel und erfinderisch wie es in der Vergangenheit der Fall war“.
Kalbachs Bürgermeister Mark Bagus nannte Wehner Metalltechnik einen Familienbetrieb „par excellence“, er sieht viel Potenzial für eine gute Entwicklung.
Gabriele Leipold, Vorsitzende der Kreishandwerkerschaft Fulda, äußerte ebenso ihre große Wertschätzung gegenüber der Familie Wehner und bedankte sich unter anderem für die Bereitschaft, jungen Menschen eine Ausbildung anzubieten. Ebenso für die Zielstrebigkeit und den Mut, Neues zu wagen.
Henning Degener von der Firma Möller Vey + Partner Architekt erwähnte bei seiner Grußrede, dass infolge der Materialengpässe und des Preisanstiegs die Planung komplett neu erstellt werden musste – und ebenso eine Neuausschreibung nötig war. Er überreichte Boris Wehner den offiziellen „Schlüssel“ für den Neubau.
Zum Ende der Veranstaltung weihte Pfarrer Bernhard Axt die neuen Hallen mit dem Segen Gottes ein.
Schließlich bedankte sich Boris Wehner bei allen am Neubau beteiligten Unternehmen und ebenso bei seiner Belegschaft für die Unterstützung während der Bauphase. „Ich bin stolz, mit einem solchen Team anzutreten für die Belange unserer Kunden und mit ihnen Hand in Hand auf Augenhöhe zusammen zu arbeiten“.
Der Firmenchef nahm die Feier zum Anlass, um vier Beschäftigte für ihre langjährige Treue zu ehren. Dies waren: Diana Hinck (25 Jahre) Helga Hergenröder (15 Jahre), Christian Beringer (10 Jahre), Christian Leipold (10 Jahre) und Dominik Heil (10 Jahre)